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Unter
Propaganda im allgemeinen Sinn versteht man Information die zu ganz bestimmten Zwecken verbreitet wird. Die Information kann richtig oder falsch sein. Wenn sie richtig ist ist sie oft einseitig und unvollständig. Beispiele dafür sind zumal
politische Selbstdarstellungen von
Parteien politischen Bewegungen und
Staaten während bei Unternehmen zumeist von
Öffentlichkeitsarbeit Public Relations und von
Werbung für Produkte gesprochen wird. Im engeren aber umgangssprachlich gebräuchlicheren Sinn steht Propaganda für absichtlich falsche oder irreführende Informationen die einem politischen Zweck dient oder dem Interesse der Machterringung oder -erhaltung. Im Machtbereich der Sowjetunion wurde (mit
Lenin ) als "Propaganda" die allgemeine Überzeugungsarbeit von Kommunisten bezeichnet im Unterschied zur
Agitation die spezielle Ziele verfolgt (vgl. Agitprop). Propagandisten versuchen die Sichtweise von Menschen zu einem bestimmten Thema so zu verändern dass es den Zielen der Propagandisten hilfreich ist. In diesem Sinn ist Propaganda eng mit
Zensur verbunden durch die unerwünschte Information den Menschen vorenthalten wird. Was Propaganda von anderen Formen des Eintretens für eine Sache unterscheidet sind die Prinzipien der Überredung und/oder
Täuschung von Menschen anstelle von Überzeugung.
Im Einzelnen:
In einem noch engeren weniger gebräuchlichen aber legitimen Sinn steht der Begriff Propaganda für ständige beruhigende Versicherungen die mögliche Zweifel an einer bereits vorhandenen Überzeugung zerstreuen sollen. Zweifel sind in der Regel unangenehm und so sind zweifelnde Menschen sehr empfänglich für diese Art von Propaganda und sie wird auch gezielt an diese Menschen gerichtet.
Das Wort Propaganda kommt aus dem
Lateinischen (von
propagare - verbreiten) und fand Eingang in die Sprache durch den Namen einer päpstlichen Organisation die die Missionierung und Verbreitung des Christentums vorantrieb:
Sacra congregatio de propaganda fide d. h. zur Verbreitung des Glaubens.
Der Ursprung der modernen Propaganda liegt in Amerika und Großbritannien zur Zeit des
Ersten Weltkriegs . In den USA wurde
1916 während der Amtszeit von
Woodrow Wilson die Creel-Kommission ins Leben gerufen die unter Beteiligung von
John Dewey Walter Lippmann und des neugegründeten britischen Propagandaministeriums die Aufgabe hatte das pazifistisch gestimmte amerikanische Volk gegen die Deutschen zu mobilisieren. Dies wurde ein großer Erfolg. Lippmann verfasste später eine
Demokratie -Theorie die besagt dass das Volk im Wesentlichen aus zwei Klassen bestehe. einerseits aus der Klasse der Spezialisten die aktiv mit den Angelegenheiten der Allgemeinheit betraut sind und die Entscheidungen treffen andererseits aus der großen Mehrheit die mangels eigenen Wissens zur Unterstützung der "vernünftigen" Entscheidungen der Spezialisten gebracht werden müsse. Untersucht wurde die Weltkriegspropaganda im wissenschaftlich-
soziologischen Kontext einer allgemeinen Theorie der
öffentlichen Meinung erstmals und grundlegend in der "Kritik der öffentlichen Meinung" von
Ferdinand Tönnies (1922 ²2003).
Aufgrund der im Ersten Weltkrieg mit Propaganda gemachten Erfahrungen haben die Nationalsozialisten extremen Wert auf deren Anwendung gelegt und sie unter dem für Volksaufklärung und Propaganda"
Joseph Goebbels zu einer verhängnisvollen Perfektion gebracht.
Das Standardwerk der Nachkriegspropaganda ist "Propaganda" des Amerikaners Edward Bernays der schon Mitglied der Creel-Kommission war.
Inhaltsverzeichnis 1 Techniken zur Erzeugung von Propaganda
2 Techniken der Propagandaverbreitung
3 Verwandte Themen
4 Literatur
Techniken zur Erzeugung von Propaganda
- Unterstützung durch Prominente oder durch Angehörige geeignet erscheinender Berufsgruppen
- Aufrufe sich der Mehrheit anzuschließen weil die zu den Gewinnern gehören wird ("Jeder macht mit" machen mit" "Der Sieg ist nah")
- Fatalisierung : Pathetische Aussagen die Naturgegebenheit Unabwendbarkeit und Richtigkeit von Maßnahmen suggerieren ("Der Euro kommt" statt "Der Euro wird eingeführt")
- Überhöhung: Pathetische Appelle an Vaterland Freiheit Frieden Ehre Ruhm usw. und Verbindung von Personen oder Themen mit solchen positiv besetzen Wörtern
- Starke Vereinfachungen von komplexen Themen
- Vage oder mehrdeutige Aussagen (Erzeugung von Zweifeln bzw. Assoziationen)
- Schuldzuweisungen Diskreditierung von Gegnern Präsentation von Sündenböcken
- Die Behauptung es sei der Wille des Mannes auf der Straße" - aber auch: Deskreditierung missliebiger Aussagen als Meinung "des einfachen Mannes auf der Straße" oder gar verkürzt "der Straße" oder "der Stammtische"
- Erzeugung von Vorurteilen - aber auch: Deskreditierung missliebiger Urteile als Vorurteil
- Ständige Wiederholung einfacher Aussagen (" Slogans ")
Techniken der Propagandaverbreitung
Gebräuchliche Methoden um Propaganda auszustreuen sind Nachrichten Regierungserklärungen politische Kolumnen und Kommentare; oft durch Beeinflussung der Lehrpläne von Schulen (hier oft als Umschreibungen der Geschichte oder pseudowissenschaftliche Aussagen). Auch die
Schleichwerbung in redaktionelle Beiträgen verschiedener Art (Presse Fernsehen) im Spielfilm usw.) ist zu nennen. Durch die modernen Massenmedien kann die Propaganda schnell verbreitet werden.
Eine historische Technik der Propagandaverbreitung ist die
Lithographie . Mit dem Steindruck ließen sich Flugblätter mit
Karikatur und Spottvers schon für die
Französische Revolution schnell herstellen. Nach der
Oktoberrevolution entwarfen russische
Avantgarde Künstler Plakate so genannte
Rosta-Fenster zur massenhaften Verbreitung neuester Nachrichten und politischer Karikaturen.
Quelle: Google uni-protokolle